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Erstens: von 1930 bis 2002: Bau-Ausgaben und Lohn bei unserer St. Nikolaus-Kirche
Einleitung, Vorbemerkung: Abschrift aus den Akten im Amts-Archiv Freienohl, ursprünglich im Alten Amtshaus, Hauptstraße, Freienohl, inzwischen im Stadt-Archiv Meschede in Grevenstein: „F 5: Fortsetzung: 3. Kapitel, ab 1930“.
Warum die seitenlangen Texte Erstens, Zweitens, Drittens? Meistens nur über ganz normale Männer, Männer-Berufe? Ganz wenig über die Gemeinde-Politiker. Die Frauen stehen an der Seite ihres Ehemannes im Heirats-Register und schließlich auch im Sterbe-Register. Und sie kümmern sich rund um die Uhr um das alltägliche Leben ihres Gatten und ihrer kleinen und großen Kinder. Noch ein Geschichts-Text von HP: „Frau, Frauen in Freienohl“.
! ! ! Darum geht es bei: Erstens, Zweitens, Drittens: die Vorfahren sollen mit ihrem beruflichen Alltags-Leben entdeckt werden und nicht nur in den Einwohnerlisten.
Nun zu den ausgewählten Protokollen der Akten im Archiv:
1930: Jahres-Kosten für das „Innen-Leben“ des Kirchen-Gebäudes (in Reichsmark): Messwein 46,50 RM, Hostien 70 RM, Kerzen und Weihrauch 121,50 RM, Öl für das Ewige Licht 51 RM, Rauchfass-Kohle 10 RM, Kirchen-Wäsche, ihre Reinigung: Altartücher, Ministranten-Gewänder usw. 80 RM, Reinigung der Treppen 88,40 RM, Heizung 308,59 RM, Beleuchtung 264,05 RM, Bau-Reparaturen 543,78 RM; dazu kommt das Gehalt des Pfarrers, des – zeitweise – Vikars, des Küsters, des Organisten...
2. Oktober 1930: Der Wiedenbrücker Kunstmaler und Kirchenmaler Heinrich Repke reicht bei Pfarrer Gerwinn Skizzen ein für die Ausmalung der Kirche. – Diese Skizzen sind leider nicht mehr vorhanden. Pfarrer Gerwinn und der Kirchenvorstand sind schnell mit dem Vorschlag einverstanden. Denn schon am 17. Oktober 1930 genehmigt das Generalvikariat die Ausmalung der Kirche durch Heinrich Repke.
29. November 1930: Ein neuer Chormantel (Pluviale) aus Goldbrokat wird geliefert von der Firma Joseph Püttmann aus Speyer für 580 RM zahlbar in Raten innerhalb von 2 Jahren.
1931: Die Kirche wird von Heinrich Repke und seinen Mitarbeitern neu ausgemalt
1930 - 1934 malt der Heinrich Repke auch den Kreuzweg. Vierzehn groß angelegte Stationen, die seit 2001 wieder bewundert und gebetet werden.
11. Mai 1931: Pfarrer Gerwinn bittet das Generalvikariat um die Genehmigung für den Franziskaner-Pater Valentin Lüning aus dem Franziskaner-Konvent in Werl, dass der den neuen Kreuzweg einweihen darf. – Die Genehmigung wird sofort erteilt.
25. Mai 1931: Der neue Kreuzweg von Heinrich Repke wird eingeweiht.
28. Oktober 1932: Ein schwarzes Messgewand (Casel) liefert wieder die Firma Joseph Püttmann für 140 RM.
8. November 1933: Die Glocken-Läute-Maschine war immer noch nicht in Auftrag gegeben worden; Gründe sind unbekannt. - Die Herforder Elektrizitätswerke nehmen Bezug auf ihren Brief vom 12. September 1933 mit ihrem Kostenanschlag über 2.250 Reichsmark. Die Herforder legen ihrem Brief eine Durchschrift ihres Schreibens an die Reichsregierung in Berlin bei. Darin bitten sie die Reichsregierung um den vorgesehenen Reichszuschuss zur Verminderung der Arbeitslosigkeit (veröffentlicht im Reichsgesetzblatt I, Seite 651 vom 21. September 1933). Die Gründe der Herforder Firma: Das Bedürfnis nach einer Glocken-Läutemaschine ist groß. Es gibt nicht immer geeignetes und zuverlässiges Läute-Personal. (Dabei dürften die lang dauernden und das Läute-Personale sehr beanspruchenden Läute-Ordnungen aus dem 19. Jahrhundert nach dem Tod eines Papstes oder eines Kaisers nicht mehr üblich sein. 1933! Nazi-Regime. Kaiser gab es nicht mehr. Papst Pius XI. starb 1939.) Oft kommen nur Gelegenheitsarbeiter in Frage. Ihre Beschäftigung dauert nur kurze Zeit. Aus dieser Unzuverlässigkeit entsteht manche Verdrießlichkeit und wirtschaftlicher Nachteil. Eine fortwährende Unfallgefahr liegt für die Läuter vor, deren Verantwortung die Kirchengemeinde nicht mehr auf sich nehmen kann. Für das Bauwerk besteht eine Gefahr, weil im Turm oftmals geraucht wird. Die Glocken selbst werden durch den Handbetrieb oft durch mutwilliges Zuhochschwingen von Hand übermäßig beansprucht und unterliegen so der Gefahr des Zerspringens. Auch anderen Kirchen ist die Reichsbeihilfe gewährt worden.
29. November 1933: Das „Schaltbild M 247“ wird geschickt-
4. Dezember 1933: Die Herforder schreiben an Pfarrer Gerwinn: „Über die Bewilligung des Reichszuschusses scheint keine Unklarheit zu herrschen.“
17. Dezember 1933: Pfarrer Gerwinn schreibt ans Generalvikariat: „Der Reichszuschuss ist zugesichert.“ Der Kirchenvorstand will die Herforder Firma mit der Läute-Maschine beauftragen.
19. Dezember 1933: Ein Goldbrokat-Vorstell-Velum mit Pelikan liefert die Firma Joseph Püttmann für 70,90 RM. –
Eine Anmerkung: In jener Zeit, bis zum 2. Vatikanischen Konzil, 1963 – 1965, bis zur Liturgie-Reform, war es bei feierlichen Hochämtern, Leviten-Ämtern, durchaus üblich, dass während der ganzen Hl. Messe auf dem Tabernakel die Monstranz mit dem Allerheiligsten (mit einer konsekrierten großen Hostie) stand. Der Altar war noch nicht der heute wieder übliche zur Gemeinde gewandte Altar. Vielmehr stand er mehr an der Rückwand der Apsis mit einem großen Aufbau zwischen Altar und Apsis für den
Tabernakel und für viele (6 auf jeder Seite) Leuchter und Blumenvasen. Während der Predigt wurde vor die Monstranz jenes Vorstell-Velum gestellt, eine Fahne mit mittlerem Stil, etwa 50 x 70 cm Fläche, zum Verdecken der Monstranz. Das Pelikan-Bild auf dieser Fahne war ein Zeichen für das Kreuzes-Opfer Jesu.
22. Dezember 1933: Pfarrer Gerwinn bittet das Generalvikariat um die Genehmigung der Bestellung der Läute-Maschine.
4. Januar 1934: Die Bestellung wird genehmigt.
März 1934: Die Läute-Maschine ist geliefert worden. Eine große Erleichterung für den Küster und seine Helfer. Rechnungen und Quittungen liegen nicht vor.
6. April 1934: Der Kreisausschuss Arnsberg gibt den Bescheid über die Bewilligung des Reichszuschusses: Der Gesamtbetrag 2.464 Reichsmark; Reichszuschuss 1.869 RM; Kreiszuschuss 373 RM; Betrag des Finanzamtes Arnsberg 1.496 RM.
16. April 1934: Der Kreisausschuss Arnsberg schreibt an Pfarrer Gerwinn: Dem Antrag kann nicht stattgegeben werden. – Dazu finden sich im Archiv-Material diese Ergänzungen: 1. Betreff: Reichszuschuss-Ergänzungsantrag vom 26. Januar 1934: „Die Mittel sind restlos in Anspruch genommen. Dem Antrag kann nicht stattgegeben werden. – 2. Der Kreisausschuss Arnsberg vom 16. April 1934 ans Amt Freienohl, hier: Eingang 19. April 1934, „gesehen und weiter – 20. April 1934 – Amtsbeigeordneter Küchenhoff“. Weitere Informationen liegen nicht vor.
14. Juli 1934: Die Rechnung vom Kirchenmaler Heinrich Repke, Wiedenbrück, an Pfarrer Gerwinn über 400 RM für 5 Kanzelgemälde wird bezahlt. – Ein Vorgriff ins Jahr 2003: Vier dieser Kanzelgemälde hängen restauriert, einzeln gerahmt, je zwei nebeneinander an den Rücken-Seitenteilen im Altarraum. Die Gemälde stellen die vier Evangelisten mit ihren aus dem Alten Testament zugeordneten Erkennungsmerkmalen dar. Das noch ausgelagerte mittlere Gemälde zeigt den lehrenden Jesus; ein beständiger Hinweis für den Prediger auf den, den er zu verkünden hat, und für die Gemeinde, wessen Lehre sie sich zu eigen machen hat.
1934 gehören zur Ausstattung: Vor der linken und rechten Rückwand im Altarraum waren auf diesen Flächen je ein sehr, sehr großer Engel gemalt. Die beiden Statuen „Herz Mariä“ und „Herz Jesu“ standen auf einem kleinen Altar am linken und rechten Pfeiler (da wo jetzt – 2003 – die Mutter Gottes mit dem Kind und der Hl. Nikolaus ihren Platz haben). An der linken Säule vor dem Altarraum stand die von Pfarrer Falter gekaufte übergroße Pieta (unsere alte Schmerzhafte Mutter „überlebte“ ja geschützt bei der Freienohler Familie Peetz). An der rechten Säule war die Kanzel.
18. August 1936: Der Freienohler Dachdeckermeister Theo Hirnstein hat die Neueindeckung des Kirchturms beendet; Kosten etwa 700 RM.
19. März 1937: Der Kirchen-Schweizer erhält einen neuen Talar mit Birett von der Firma Arnold Rodehuser in Hagen für 85 RM.
November 1937: Das elektrische Glocken-Läutewerk wird „rundfunkentstört“ von der Reichsrundfunkstörungsstelle der Postdirektion in Dortmund.
27. Dezember 1938: Ein neues Vortragekreuz mit silbernem Corpus , 53 cm groß, liefert die Firma Joseph Püttmann in Speyer. – So ein Kreuz auf einer mannshohen Stange trug an der Spitze einer Prozession an Fronleichnam oder St. Urbanus oder beim feierlichen Hochamt in der Kirche der Anführer der Ministrantenschar.
6. Januar 1939: Eine Monstranz und eine Lunula werden repariert, neu vergoldet und poliert auch von der Firma Püttmann für 91,20 RM. – Das lateinische Wort Lunula heißt auf Deutsch das „Möndchen“ (Luna = Mond) und meint eine Klemm-Vorrichtung für die große konsekrierte / verwandelte Hostie zum Einschieben in die Monstranz.
9. März 1939: Eine antike Barock-Monstranz wird ebenfalls von der Firma Püttmann repariert. – Demnach gibt es 1939 2 Monstranzen.
Zweiter Weltkrieg: 1939 – 1945.
1939: Fronleichnam ist Schultag. Die Schützen dürfen als geschlossene Gruppe nicht an Prozessionen teilnehmen.
6. Mai 1940: Ein Meldebogen für Bronzeglocken muss ausgefüllt werden, wie schon im Ersten Weltkrieg:
1. 850 kg; Durchmesser 107 cm; Ton g 1; Gussjahr 1921; im Turm der Pfarrkirche. – 2. 520 kg; 90 cm; Ton b 1; 1921; Turm. – 3. 350 kg ; 80 cm ; Ton c 2 ; 1921 ; Turm. – 4. 78 kg ; 50 cm ; Ton g 2 ; 1921 ; Dachreiter der Pfarrkirche. – 5. 15 kg; 30 cm; Ton c; Gussjahr unbekannt; Küppelkapelle. - Pfarrer Gerwinn merkt an: Die Glocken 1,2 und 3 sind von Gemeindemitgliedern angeschafft worden. Die 4. Glocke ist von der Volksschule gestiftet worden.
23. Mai 1940: Einen weißen Chormantel kauft Pfarrer Gerwinn bei der Firma Swiersen-Diepenbrock in Münster für 241 RM.
1940: „Die Fronleichnamsprozession fällt aus.“ So der Oberpräsident der Provinz Westfalen in Münster. „Ein Umgang um das Kirchengebäude darf sein, aber ohne eine öffentliche Straße zu benutzen.“
1941: Ein solcher Umgang ist in Freienohl nicht möglich; also fällt die Prozession aus. – Pfarrer Günnewech in Niedersalwey ist ungefähr 10 Meter mit seiner Gemeinde über einen öffentlichen Weg gezogen, wurde deswegen angezeigt und im KZ umgebracht. – 1945: Der englische Kreiskommandant: Kirchliche Prozessionen bedürfen keiner besonderen Genehmigung mehr.
Dezember 1941: Eine vom Generalvikariat vorgeschriebene Kanzelverkündigung. Die ist an einem Sonntag vor Abnahme der Kirchenglocken zu verlesen. Nur dieser Text soll vorgelesen werden, ohne jeden Kommentar. Und Glocken-Abschiedsfeiern sind nicht zu veranstalten. – Hier zeigt sich die wohl langjährige Erfahrung der Amtskirche mit unliebsamen politischen Systemen. – Ein Zitat aus diesem sehr zeitbedingten und für heutige Christen nicht annehmbaren (2003) Verkündigungstext: „...So wollen wir doch opferbereit unsere Glocken hingeben, um unseren Soldaten auch weiterhin die besten Waffen in die Hand zu geben zu ihrem und des Vaterlandes Schutz...“
11. März 1942: Die „Abnahme der 3 Glocken mit den Durchmessern 108 (!), 90 und 80 cm“ erfolgt durch den Bauunternehmer August Kessler in Oeventrop „im Auftrag der Reichsstelle für Metalle“.
30. Januar 1943: Verlangt wird von Pfarrer Gerwinn – und auch von allen anderen Pfarreien – eiligst! – eine Bestandsanzeige über die im Bereich der Kirchen vorhandenen Gegenstände aus Kupfer, Zinn, Blei, Nickel und deren Legierungen (Bronze, Messing) – Zur Waffen-Produktion (letzteres steht nicht im behördlichen Schreiben). Die Gegenstände werden in 4 Gruppen eingeteilt. Allerdings nicht vom Anzeigenden! A : Gegenstände, deren Ablieferung ohne weiteres geboten ist; B : Gegenstände, deren Ablieferung geboten ist, sobald Ersatz gesichert ist; C : Gegenstände, die möglichst erhalten bleiben sollten, doch bei späterem unabweisbarem Metallbedarf zur Ablieferung kommen können; D : Gegenstände, deren dauernde Erhaltung geboten ist. – „Erläuterung: ... Die Notwendigkeit der weiteren Verstärkung unserer Rüstungsreserven hat dazu geführt, dass nun mehr die noch nicht bei der Metallspende des Deutschen Volkes abgelieferten Metallbestände im Bereich der gesamten öffentlichen Verwaltung erfasst werden. Auch die Kirchen werden im Lebenskampf der Nation neben der bereits erfolgten Abgabe des größten Teils der Bronzeglocken aus freien Stücken und nach besten Kräften hierzu ihren Beitrag leisten...“ – Die Behörde hat dann gekennzeichnet mit A : aus der Kirche: 6 Leuchter, 2 Altarschellen, 1 Weihwasser-Kessel; aus der Kapelle (die namentlich nicht genannt wird) 2 Leuchter, 4 Leuchter, 6 Leuchter, 2 Leuchter (bestimmte Kennzeichen sind nicht angegeben), 1 Dreier-Leuchter. Mit B : 1 Halter für Ewiges Licht. Mit D : 6 Leuchter, 2 Segensleuchter, 1 Taufschale, 1 Waschschüssel, 1 Vortragekreuz. Mit C wurde nichts gekennzeichnet.
26. November 1943: Verdunkelung der Fenster (als Schutz vor nächtlichen „Fliegerangriffen“; man sagte nicht: Flugzeugangriffen) von der Firma H. Cordsen in Münster für 200 RM.
29. November 1943: Der Amtsbürgermeister in Freienohl schreibt an Pfarrer Gerwinn im Auftrag des Landrats in Arnsberg: „Im Hinblick auf die Versorgungslage mit Brennstoffen ist die Beheizung der Kirchen nicht mehr zu vertreten... Eine Beheizung der Kirche ... ist bis auf weiteres verboten. Wegen des Religionsunterrichtes (Beichte, Kommunion, Konfirmation) ... ist der Schulunterhaltsträger ermächtigt, diesen Unterricht bis Ende April 1944 in eine Schule zu verlagern... Das in der Kirche vorhandene Heizungsmaterial... ist zu Gunsten der Schule beschlagnahmt. Ich bitte, mir Menge, Sorte und Preis des vorhandenen Heizungsmaterials bis zum 6. Dezember des Jahres mitzuteilen.“
14. Mai 1944: Schaufeln, Kreuzhacke, Brecheisen, Hammer, Einreißhaken: diese „Eisenwaren“ liefert als Schutzmittel bei Bombenangriffen die Freienohler Firma E. Rocholl.
31. Dezember 1944: 4 Sandkästen (für Sand als Feuerschutz) liefert Schreinermeister Clemens Feldmann.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
9. August 1945: Pfarrer Gerwinn wird von der Glockengießerei Albert Junker in Brilon (Nachfolger von Humpert und auch Dubois) gebeten um einen Auftrag für neue Glocken.
13. August 1945: Pfarrer Gerwinn erhält von Junker einen Kostenanschlag für diese neuen Glocken: 1. Ton d; Durchmesser 140 cm; 1520 kg. – 2. Ton f; 118 cm; 900 kg. – 3. Ton g ; 105 cm ; 650 kg. Die Inschriften sind wie 1921 ; dazu kommt jeweils die neue Jahreszahl 1945.
Bei der befohlenen Abgabe der Glocken brauchten die Klöppel nicht mit abgegeben zu werden. Diese nahm die Firma Junker wieder zurück. In eine der neuen Glocken wurde ein Klöppel der alten Glocken mit ein-gegossen.
26. März 1946: Am Glockenguss in Brilon haben teilgenommen (die eingeklammerte Zahl bedeutet das Alter): Alois Zacharias (53), Krummestraße; Ludwig Pöttgen (62), Düringstraße; Alfons Pöttgen (37), Von Steuben Straße; Joseph Flinkerbusch (54), Hinter den Höfen; Caspar Holzgrewe (70), Am Hügel; Hubert Humpert (38), Krummestraße; Ludwig Schwefer (24), Mittelstraße; Willi Hömberg (22), Von Steuben Straße; Franz Feldmann (15( Von Steuben Straße; Alfred Becker (44), Von SteubenStraße; Theo Schwefer (14), Hinter den Höfen; Ludwig Neveling (70), Organist. (Die Von Steuben Straße ist jetzt die Hauptstraße.)
4. April 1946: Der Glockengießer A.Junker schreibt an Ludwig Neveling: „Es ist schwierig, alle Metall-Teile rechtzeitig zusammen zu bekommen; Kugellager-Teile werden in Schweinfurt angefertigt : die Einreise in die Amerikanische Zone ist schwierig.“ (Freienohl gehörte zur Englischen Zone.)
4. April 1946: Das Generalvikariat schickt Pfarrer Gerwinn für Dechant Knoke die Vollmacht zur Weihe der beiden (!) neuen Glocken.
25. April 1946: Bei Junker in Brilon werden 2 Glocken abgeholt: Ton d’ und f’ und am selben Tag in Freienohl zu Füßen des Kirchturms geweiht von Dechant Knoke unter Assistenz von Pfarrer Gerwinn und Vikar Pater Steinriede MSC vom Oeventroper Kloster.
13. Juni 1946: Die Glocke g’ wird abgeholt.
29. Juni 1946: Ludwig Neveling schreibt an Firma Junker: „Die g’-Glocke klingt in Freienohl zunächst blechern.“
Die Firma Junker prüft die Glocken in Freienohl.
3. März 1947: Junker schreibt von einem Austausch der g’-Glocke. Es könnten herausgefallene Schülpen in der Nähe des Schlagrings den Schaden in Schuld haben.
4. Juli 1947: Junker bittet Neveling um Geduld.
14. September 1947: Pfarrer Gerwinn stiftet gemeinsam mit dem Kirchenvorstand für neue Seelsorgestellen, also für geplante Pfarreien in der Diaspora mit Hilfe des Bonifatius-Vereins (der dafür ein Fachverband ist und seine Zentrale in Paderborn hat): 1 weißes Messgewand, 1 Albe, 1 Altartuch, 1 Prozessionskreuz.
20. Februar 1949, 15 Uhr: Die neue Feith-Orgel wird eingeweiht. Der folgende Text wird aus der Broschüre „Die neue Orgel der St. Nikolaus-Pfarrkirche zu Meschede-Freienohl 1996“ von Franz Feldmann übernommen: Auf Betreiben von Pfarrer Gerwinn und dem damaligen Organisten Ludwig Neveling kam es unter sehr schlechten Nachkriegs-Bedingungen zum längst geplanten Orgel-Neubau. Gleichzeitig wurde auch die Orgelbühne erneuert und vergrößert, weil sie viel zu klein war. Die Firma Feith in Paderborn baute eine neue Kegelladen-Orgel mit elektrisch-pneumatischer Traktur. Der Prospekt-Unterbau wurde aus massivem Eichenholz gefertigt. Außentürme und Mittelturm erhielten eine Bekrönung mit geschnitzten Schleierbrettern. Die Orgel selbst hatte kein geschlossenes Gehäuse. Windladen, Kanäle und tragende Holzkonstruktionen waren aus Fichten. bzw. Kiefernholz. Die Orgel war zweimanualig mit freiem Pedal und hatte 24 Register.
15. Juni 1949: Über notwendige Ausbesserungen des Blitzableiters informiert die Firma Micheels, Blitzableiterbau, Düsseldorf. – Nicht maßstabsgerechte Zeichnungen liegen im Pfarrarchiv vor.
8. August 1949: Pfarrverweser Pastor Karl Pastuczyk (1949) beschwert sich im Auftrag des Kirchenvorstandes bei der Glockengießerei Junker darüber, dass die g’-Glocke immer noch nicht repariert ist.
27. Oktober 1949: Einen Glocken-Neuguss bereitet Junker vor.
16. November 1949: Ein neuer Tabernakel für 600 DM wird geliefert von der Firma Friedrich Hänschen aus Sümmern an den Pfarrverweser Karl Pastuczyk.
1949 begann mit dem neuen Pfarrer Theodor Dolle (1949 – 1960) das große Ausräumen aus der Kirche. Zunächst verschwanden die Pieta (die von Pfarrer Falter gekaufte), die Hl. Anna und der Hl. Antonius. Die Statuen „Herz Mariä“ und „Herz Jesu“ standen zunächst vor den verhängten Engeln (von Heinrich Repke gemalt) links und rechts vom Altar.
Vor dem 21. Juni 1950 ist die g’-Glocke ausgetauscht worden. Die Firma Junker bittet Pfarrer Theodor Dolle (1949 – 1960) darum, sich dafür einzusetzen, dass die Firma Pöttgen ihre wohl überzogene Rechnung zurück zieht. Auch die Firma Junker ist finanziell in Schwierigkeiten. Die Firma Pöttgen hat wohl für Junker die Auswechslung der Glocke übernommen.
3. Oktober 1950: Ein Gutachten über die Notwendigkeit größerer Reparaturen und Erneuerungsarbeiten nach den Kriegsschäden liegt vor von Joseph Schwefer: Die Neueindeckung des Kirchdachs bedarf auch ganz neuer Schalung: 5.000 DM, Turmdach: 600 DM, Auffanggitter 500 DM, Blitzableiteranlage: 1.000 DM, Glasschäden an Fenstern 1.500 DM, Freitreppe: 1.200 DM, Außenputz 5.000 DM; Summe 15.000 DM.
22. April 1951: Pfarrer Dolle berichtet ans Generalvikariat über die neue Feier der Osternacht; sie dauerte von 23 bis 1.1o Uhr, getauft wurden 2 kleine Kinder und die ganze Feier wurde von der Freienohler Gemeinde sehr positiv aufgenommen. 7 Stunden wurde vorher mit einem Pater Beichte gehört. – Die amtliche Katholikenzahl: 3.115; 700 - 800 Kirchenbesucher, 500 Kommunikanten.
1951 wurde vom Dachdeckermeister Hirnstein auf dem Kirchturm der Wetterhahn von 1877 wieder „gängig“ gemacht. 13 Jahre hatte er fest gerostet ins Regenloch geschaut.
Vor 1952: Vor der Umgestaltung im Innern der Kirche standen an den Stellen der von Heinrich Repke 1930 / 1934 gemalten großen Engel wieder die beiden Statuen „Herz Marien“ und „Herz Jesu“. Auch die Pieta stand nicht mehr an ihrer Stelle.
19. Februar 1952: Pfarrer Dolle hatte wohl das Generalvikariat um einen Finanz-Zuschuss gebeten für die Reparaturen der Nachkriegsschäden. Jetzt antwortet das GV, es habe mit seinem Schreiben vom 17. Oktober 1951 seinen Zuschuss schon mit 2.000 DM erhöht; mehr ist nicht möglich im Vergleich gegenüber gleich gelagerten Gemeinden.
30. März 1952: Für 14 Kirchenbänke und 2 Abschlussbänke wird Hugo Altenwerth, Freienohl, bezahlt mit 2.359 DM
4. April 1952: 1 Ciborium (Speisekelch) für 1000 Hostien und 1 Custodia liefert die Firma Cassau, Paderborn, für 503,50 DM. – Custodia, lateinisch „Wächterin“, ist ein kleines, etwa 15 cm hohes vergoldetes Gefäß, in die die Lunula zur Aufbewahrung der großen konsekrierten Hostie hineingeschoben und im Tabernakel aufbewahrt wird; s.o. 6.1.1939.
2. Mai 1952: Für ihre Dachdeckerarbeiten machen die Gebrüder Hirnstein einen Kostenanschlag: Südseite des Mittelschiffs 1.648,30 DM; die anderen Flächen und mit dem Turm 4.087,97 DM; kleiner Turm 475 DM.
16. November 1952: Die Firma Gebrüder Hirnstein wird für notwendige Verbesserungen der Blitzschutz-Anlage bezahlt: 608,50 DM.
1. Oktober 1952: Einwohnerzahlen von Freienohl notiert Pfarrer Dolle: 3442 Einwohner, 3082 Katholische, 339 Evangelische Christen, 20 Sonstige, 1 Jude; 1612 männliche und 1830 weibliche Einwohner.
15. Mai 1953: Festabzeichen für die 200-Jahrfeier werden entworfen; auf ihnen steht: „200 Jahre / St. Nicolaus / Pfarrkirche / Freienohl / 21. Juni 1953“
19. Mai 1953: 1500 Stück Festabzeichen werden bestellt. Farbe: gelb-weiß; in der Kirchen-Farbe.
Zur Vorbereitung des Festes hat Pfarrer Dolle einen ausführlichen Schriftverkehr entfaltet, aufbewahrt im Pfarrarchiv: Einladungen an kirchliche und politische – leider nur – Herren, an Einrichtungen; Entschuldigungen mit Absagen, Zusagen, Bitten um Spenden, Notizen zur Organisation usw.
Eine Festschrift wurde nicht herausgegeben. – Vor dem Fest wurde ein Triduum gehalten, d.h. „drei Tage“ lang bereitete die Gemeinde sich mit Gottesdiensten und mit Hilfe von Predigten auf den großen Tag vor. - Für sich hatte Pfarrer Dolle notiert: „Die Pfarrkirche von Freienohl, - erbaut durch Pfarrer Pöttgen, - begonnen 1748, - Altar hergestellt durch Bildhauer Axer aus Paderborn, fertiggestellt 28.8.1752, - Fertigstellung des Baues 1753, - Einweihung 24. Juni 1753 durch Weihbischof von Köln Caspar Franz von Francken-Sierstorff.“
Am Sonntag, dem 21. Juni 1953, war dann das Fest des 200-jährigen Bestehens der St. Nikolaus-Pfarrkirche. Es begann mit dem Levitenamt, dem Hochamt mit drei Priestern. Die Festpredigt hielt Pfarrer Korte aus Dortmund, ein Freienohler. Nach der Hl. Messe wurde am Ehrenmal der in den Kriegen Gefallenen gedacht. Beim Festakt am Nachmittag in der „Volkshalle“, - so hieß damals die Schützenhalle -, begrüßte Pfarrer Dolle die erschienenen Priester, unter ihnen besonders die Freienohler Pfarrer Noeke aus Berge, Pfarrer Becker aus Drolshagen, noch einmal Pfarrer Korte aus Dortmund und vor allem den 81-jährigen Pfarrer Gerwinn. Die „Jubelfeier“ war umrahmt mit den üblichen kurzen und langen Glückwünschen, mit gesanglichen und musikalischen Darbietungen und am Schluss mit dem Choral „Großer Gott, wir loben dich!“. Außerdem gab es diese „gesellschaftlichen“ Veranstaltungen: eine große Verlosung, ein Fußball-Pokalspiel, „geselliges Beisammensein mit Lied und Volkstanz“.
In der Tageszeitung stand zum Festtag über die Kirche u.a.: „Dräuend reckt der wehrhafte Turm... sein Haupt schutzgebietend (gemeint war wohl: schutzbietend) über den Ort... Seit 200 Jahren steht dieser graue Turm, dessen Verputz leicht verwittert ist...“
1953: Die alte Heizung versagte ihren Dienst. Sie reizte zu vermehrtem Husten. Eine neue Heizung musste her.
1954: Unsere nackte Orgel: Bei der Kirchenrenovierung durch Pfarrer Dolle wurden Bekrönung und Schleierbretter der Prospekt-Pfeifen entfernt. Die Orgel war nun nackt und silbrig glänzend. Aber eben ganz dem Zeitgeist entsprechend. – (Die in diesem Text noch folgenden Informationen zur Orgel sind der o.a. Broschüre von Franz Feldmann entnommen.)
10. Oktober 1954: Voraussetzung für die neue Heizung war ein neuer Heizungskeller. Damit war verbunden eine Vergrößerung und Erneuerung der Sakristei. – Für die Kirchenheizung wird die Heizungsfirma Karl Schilling in Hemer beauftragt.
23. Dezember 1954: Einen Sakristei-Bauplan legt der Warsteiner Architekt Heinrich Stiegemann vor.
6. August 1955: Am Glocken-Läutewerk übergibt der Kirchenvorstand Reparatur und Erneuerungsarbeiten an die Firma Bokelmann und Kühler in Herford.
2. November 1955: Pfarrer Dolle informiert das Generalvikariat: „zunächst (müssen) die morschen und durchlöcherten Portale ersetzt“ (werden), dann muss : „die Hauptzugangstreppe mit 19 Stufen von 3,15 m Breite erneuert“ (werden).
13. März 1956: Ein neues Hauptportal anzufertigen und einzusetzen, ist der Auftrag an Schreinermeister Clemens Feldmann.
15. März 1956: Pfarrer Dolle und Kirchenvorstand schreiben ans Landesdenkmalamt Münster: „Unsere Pfarrkirche ...ist...1886 erweitert worden, wobei der Architekt Prof. Buchkremer (Zwischenbemerkung: dieser Name tauchte um 1886 im Archivmaterial nicht auf.) in wenig glücklicher Weise das Chor und die östliche Hälfte des Langhauses abbrach und durch eine in die Breite gezogene, kreuzförmige Erweiterung ersetzte. In den Kreuzes-Ecken sitzen zwei Sakristeien, die nach Größe und Ausführung in keinerlei Weise selbst bescheidenen Ansprüchen genügen. Der Kirchenvorstand beabsichtigt deshalb, die nach Süden gelegene Sakristei zu erweitern...“.
Es wird ziemlich schnell mit dem Anbau, dem neuen Eingang von außen, der Kellertreppe nach unten (so wie jetzt 2003) begonnen worden sein. Denn:
3. November 1956: Die Amtsverwaltung Freienohl schickt eine Aufforderung im Zwangsverfahren zur sofortigen Einstellung der Bauarbeiten an der Sakristei. Frau Johanna Schwefer hatte Anzeige erstattet, weil der erforderliche Grenzabstand von 2,50 m nicht eingehalten worden war. Bei Nichtbefolgung der Arbeits-Einstellung erfolgt ein Zwangsgeld von DM 20,--. - Pfarrer Dolle macht eine handschriftliche Anmerkung: „Durch Katastervermessung vom 5. November 1956 erledigt.“
6. Juni 1957: Der Kirchenvorstand bittet das Generalvikariat um die Genehmigung eines neuen Hochaltars.
25. Juli 1957: Das GV antwortet dem KV: Die Notwendigkeit eines neuen Hochaltars scheint nicht gegeben zu sein. Wenn die Ersetzung des alten Altars durch einen neuen wünschenswert erscheint, dann mit Vorlage eines Fotos vom Zustand des jetzigen Altars und mit Vorlage eines Entwurfs für einen neuen Altar. Dann folgt die Empfehlung, „auf keinen Fall Marmor für eine sauerländische Kirche, insbesondere nicht, wenn es sich um eine alte Kirche von Denkmalswert handelt“.
Juli – Dezember 1957: Für neue Kirchenfenster unternimmt Pfarrer Dolle Planungen mit dem Akademischen Maler Wilhelm Rengshausen in Lünen.
18. August 1958: Amtliche Bauabnahme des Heizungskellers, seine Be- und Entlüftung.
9. September 1958: Für die Sakristei schlägt Rengshausen ein dreiteiliges Fenster vor in echtem Antikglas mit den Symbolen: Kreuz mit Dornenkrone, Ähren mit Hostie und Weintrauben mit Blutstropfen; Gesamtpreis 650 DM. – So wurden die drei Fenster auch ausgeführt.
16. März 1959: Für die neuen Kirchenfenster macht das Generalvikariat dem Kirchenvorstand zur Weiterleitung an Wilhelm Rengshausen zum Entwurf des Malachias-Fensters (Prophet Maleachi im jetzigen Sprachgebrauch) einen Einwand, einen Vorschlag: „Hier treten die Ähren doch wohl etwas zu stark hervor. Abgesehen davon, dass sie in der Größe einen zu großen Raum einnehmen, sind sie eigentlich gar nicht nötig, da über dem Tisch die Hl. Eucharistie in Gestalt von Broten erscheint. Wir empfehlen in dieser unteren Partie des Fensters einen Altar darzustellen, auf dem ein Kelch steht. Hierdurch wird das Opfer des Neuen Bundes besser und deutlicher gemacht. Zum Opfer gehört ja neben den Opfergaben der Altar. – gez. Hennecke“ – Der neutestamentlich und liturgisch sehr sinnvolle Vorschlag wurde wohl nicht deutlich genug umgesetzt. Der Kunstfachmann in Paderborn hat wohl einen theologisch gründlicheren Durchblick gehabt als der Akademische Maler Rengshausen. Freilich: der Original-Vorschlag des Künstlers liegt nicht vor und im Fensterbild ist der Altar nur für den genau Hinschauenden sichtbar. Dabei war liturgiegeschichtlich und religionspädagogisch in der Erstkommunion-Vorbereitung der Altar als Symbol für das Opfer Christi noch ausdrücklicher im „Lernstoff“ als in den folgenden 20 und 30 Jahren.
Die 3 Kirchenfenster in der Apsis sind inhaltlich verbunden mit dem davor stehenden Tabernakel und Altar: Im mittleren Fenster ist Jesus Christus im neutestamentlichen Bild des Lamm Gottes dargestellt, siegreich mit goldenem Kreuz und überaus buntem Heiligen-Kranz; zu Füßen das geschlossene Buch im blutroten Einband mit Goldschnitt und mit den Sieben Siegeln. Der dazu gehörige Bibeltext im Neuen Testament in der Offenbarung des Johannes deckt alles auf (5,1-12). – In den beiden Fenstern links und rechts, graphisch gespiegelt, bewegen sich die Weihrauch schwingenden Engel: Anbetung Gottes – im Tabernakel, auf dem Altar. Der Altar ist ja auch seit alters her der Thron, der auf die eucharistische und endzeitliche Ankunft des Herrn wartet, in der Bibel steht intensiver übersetzt: harrt.
Die sechs großen Kirchenfenster stellen die Geschichte Gottes mit uns Menschen dar. Die Geschichte beginnt im linken (nördlichen ) Seitenschiff mit dem rechten Fensterbild: 1. Der Prophet Jesaia und die Jungfrau und Mutter Gottes Maria; 2. Der Prophet Joel und die Apostel mit Maria in ihrer Mitte; 3. Der Prophet Jeremias und die Sanierung des Herzens; 4. Der Prophet Daniel sieht schon Jesus Christus; 5. Der Prophet Jona ist nur ein Märchen, - Jesus ist mehr als Jona; 6. Der Prophet Maleachi: Religion gipfelt im Gottesdienst! - Wer sich diese Kirchenfenster nicht nur mit der Brille des handwerklich orientierten Sachverständigen und des zeitgeschichtlich erfahrenen Kunstkenners betrachtet, sondern auch als jahrelanger Beter in dieser Kirche, der kann mit diesen Bildern eine erlebnisreiche kirchengeschichtliche Reise unternehmen. Sein „Fahrzeug“ sollte seine persönliche Offenheit für zeitlich unterschiedliche religiöse Erfahrungen sein: Von heute zurück zum Kunstwerk von Rengshausen (1959); mit ihm zurück in die Glaubens-Entwicklung des Neuen Testaments (so zwischen 30 bis 100 n. Chr.); mit der Glaubens-Überzeugung der Verfasser-Gemeinden und Texter des Neuen Testaments zurück in die Zeiten jener 6 alttestamentlichen Propheten (so zwischen 170 bis 700 v. Chr.) und mit ihnen natürlich wieder in die entsprechenden Texte des Neuen Testaments. – Eine Entfaltung ist nachzulesen im „Kirchenführer für Gottsucher“ hinten im Schriftenstand der Kirche.
14. März 1959: Über Erneuerungsarbeiten in der Kirche schreiben Pfarrer Dolle und Kirchenvorstand ans Generalvikariat Über die neuen Fenster von Rengshausen, - Über den neuen Plattenbelag in der Kirche, das sind Solnhofener Platten; die alten Sandsteinplatten sind faul und blättern ab. – Über den neuen Innenanstrich. – Über den neuen Tischaltar aus heimischem Dolomit: Erwitter Sandstein; auf ihn wird der vorhandene Tabernakel gestellt. Der Altarentwurf stammt von Heinrich Stiegemann aus Warstein; Einzelheiten: Mensa (Tischfläche) 270 x 120 x 28 cm, Kanten rundum konisch, Stipes (Fuß-Säulen) 50 / 65 / 70 / 85 / 68; eine Bodenplatte mit Sockelplatte 186 x 91 x 4; sämtliche Sichtflächen sind feingeschliffen; Kosten 4.050,00 DM.
Die Reliquien im Hochaltar sind vom Hl. Candidus mit seinen Gefährten; er war römischer Offizier wie der Hl. Mauritius und der Hl. Exsuperius. Mauritius war der Primicerius, der Anführer der Thebäischen, aus Afrika stammenden römischen Legion. Das Martyrium der drei Offiziere ereignete sich am 22. September zwischen 280 und 300 bei Agaunum / Martigny (St. Moritz) in der Schweiz. Der Kaiser Maximianus Herkulius, ein wüster Christenverfolger und auch sonst und politisch ein unangenehmer Zeitgenosse, ließ die aus der ägyptischen Thebais stammende, aus 6600 christlichen Soldaten bestehende Legion zuerst zweimal dezimieren (jeden 10. der in einer Reihe stehenden Soldaten mit dem Schwert töten) und dann ganz niederhauen, weil die Legionäre die Mitwirkung an der Christenverfolgung verweigerten. Dargestellt wird der Hl. Mauritius in militärischer Rüstung mit Körper-Panzer, Lanze oder Fahne, im Spätmittelalter (bei Matthias Grünewald) als bewaffneter Farbiger.
Wo die Altar-Reliquien der Gefährtinnen der Hl. Ursula geblieben sind (s.o. 23.6.1753), ist nicht bekannt.
12. Mai 1959: Das Amt Freienohl mit seinem Amtsdirektor Pütz spendet 3.000 DM für die Erneuerungsarbeiten.
16. Mai 1959: Das Generalvikariat schreibt dem Kirchenvorstand: Es hat nichts gegen den Abbruch des Hochaltars. Der Erzbischof (Jäger) hat gelegentlich der Hl. Firmung den Altar „als inkonsekrabel bezeichnet“.
29. Juni 1959: Pfarrer Dolle bestellt beim Goldschmied Fuchs in Paderborn u.a.: 12 Apostelleuchter für 384 DM, eine Ewig-Licht-Lampe für 200 DM, ein Sakristei-Geläute für 130 DM (die beiden letzteren Teile sind 2003 „im Dienst“).
1959: Umfangreiche Umbaumaßnahmen veränderten die Innenansicht der Kirche. Der Chorraum wurde um 3 Stufen höher gelegt und die Apsis um zwei weitere Stufen. Der neue Altar mit dem Tabernakel darauf - ohne jegliche Umkleidung - kommt ziemlich dicht an die Apsis-Wand.
Das Kreuz, das zuvor hinter dem Taufstein hinten an der Kirchen-Rückwand auf einem fast schwarzen Eichen-Kreuz gehangen hatte (da wo jetzt – 2003 – der Hl. Franziskus steht) wurde hinten am Tabernakel angeschraubt. Der Corpus dieses Kreuzes gilt als sehr wertvoll. Als der Altar von der Apsis nach vorn in den Chorraum, man sagt jetzt: in den Altarraum gestellt wurde und der Priester seitdem zur Gemeinde gewandt die Hl. Messe feiert, hängt das Kreuz fast aus dem Joch herab dicht über dem Altar. So bilden Altar und Kreuz auch wieder eine Einheit. Dafür wurde 1964 das Kreuz in den Kunstwerkstätten Winkelmann in Günne neu gestaltet. Das Kreuzholz ist aus wesentlich hellerer Eiche. An seinen vier Enden weist eine bunte Emaille-Arbeit auf das Glorreiche und Sieghafte des Kreuzestodes Jesu hin. Anfangs waren noch in der Kreuzesvierung, hinter dem Haupt des Gekreuzigten, eine bedachtsam gerundet Bronzescheibe angebracht. Im Laufe von über 20 Jahren hat sich dieser Hintergrund als wirklich nicht sinnvoll gezeigt; die Bronzescheibe wurde entfernt. Fachleute sind davon überzeugt, dass der Corpus noch aus der ganz alten Kirche stammt, aus „unserer Süstern Betthus“.
Aus gleichem Material wie der Hauptaltar wurden 2 Seitenaltäre angeschafft, die Nischen hierfür verkleinert.
Die Gänge, Podeste und der Altarraum bekamen den o.a. neuen Plattenbelag. Unter den Bänken wurden Holzpodeste verlegt. Nach und nach wurden neue Bänke angeschafft.
Die nach außen gelegenen Windfänge an den Seitentüren wurden abgerissen, neue Außentüren und Innen Windfang-Türen eingebaut.
Schließlich bekam die Kirche einen neuen grau in grau getönten Innenanstrich. Und eine neue Kanzel mit Eisengeländer ohne Schalldeckel. Die 5 Gemälde von Heinrich Repke auf der alten Kanzel und die Taube vom Schalldeckel wurden wieder glücklicherweise nur auf den Sakristei-Balken ausgelagert, - und später von Pfarrer Gerold wieder heruntergeholt und „in Dienst gestellt“.
Der große Kronleuchter im vordersten Vierungs-Joch des Hauptschiffs wurde entsorgt – unauffindbar. Vier große mit je 6 Neonröhren bestückte Leuchten, dazu an den Pfeilern montierte Neonleuchten erhellten die Kirche – wie eine Fabrikhalle. Das war damals modern.
Ein sehr gutes Ereignis: Familie Peetz schenkte die von ihr 1886 glücklicherweise gerettete Pieta wieder unserer Pfarrgemeinde. Wenn auch immer mal wieder etwas nach links oder nach rechts verschoben, so hat die Schmerzhafte Mutter doch vorn an der Ost-Wand des linken Seitenschiffes ihren Platz für viele, viele unzählbare Beter. Sie und die Kunstsachverständigen und Kunsthistoriker vor allem im Sauerland wissen um den unschätzbaren Wert dieser Figurengruppe. Sie gilt und ist bekannt als eines der wertvollsten Zeugnisse sauerländischer Volksfrömmigkeit. Vielleicht auch um diese Pieta vor einer Entsorgung oder Auslagerung zu schützen, darum hat sie das Amtliche Denkmalamt Münster unter Denkmalschutz gestellt. Im Denkmal-Pflegebericht steht:: „Die Madonna sitzt ruhig in frontaler Haltung. Sie hält den starren Körper Christi mit einem gerade ausgestreckten Arm vor sich auf dem Schoß. Die parallelen senkrechten und waagerechten Linien der Gliedmaßen Christi, des Arms der Gottesmutter und der Falten zwischen ihren Knien bestimmen den Aufbau der Gruppe. Der mit einer plastischen Borte verzierte Mantel umfängt die Figur wie eine Hülle. Als Vorbild mag ein mittelalterliches Vesperbild gedient haben, das in späterer Zeit mit einem Stoffgewand bekleidet wurde.“ Auch der Freienohler Lehrer Ludwig Schwefer hat sich sehr verdient gemacht um unsere Schmerzhafte Mutter Gottes.
Zwei neue Beichtstühle wurden zur Hälfte in die Außenwände beider Seitenschiffe eingebaut.
Zwischendurch ist erwähnenswert: seit den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gilt das rechte Seitenschiff als das „Olper Schiff“. Das hat sicher nichts mit der um ein paar Meter näheren Himmelsrichtung zu tun.
März 1960: Pfarrer Dolle bedankt sich schriftlich bei allen Freienohler Spendern bei der Haussammlung für die Erneuerungsarbeiten in der Pfarrkirche.
19. April 1960: Der Landeskonservator Münster, Landesverwaltungsrat Dr. Mühlen auf dem Erbdrostenhof in der Salzstraße in Münster war vom Freienohler Architekten Joseph Schwefer um finanziellen Zuschuss für die Erneuerungsarbeiten in der Kirche gebeten worden. Die Bitte wurde abgelehnt: „Gesichtspunkte der Denkmalpflege scheinen erst von dem Zeitpunkt an eine Rolle gespielt zu haben (um eine Finanzierungslücke zu schließen), bei der Gestaltung des Inneren sind sie nicht zu erkennen. Für sie wird das primäre Ziel gewesen sein, das Innere des Gotteshauses würdig wieder her zu stellen. Das ist durchaus gelungen, sofern man Fragen künstlerischer Problematik aus dem Spiel lässt. Angesichts der bereits vor Jahrzehnten durchgeführten umfänglichen östlichen Erweiterung (1886) und angesichts des Fehlens aller alten (!!) Ausstattungsstücke werden Sie (Architekt und Kirchenvorstand) verstehen, dass meine nachträgliche Mitwirkung in finanzieller Hinsicht leider nicht möglich ist. Doch möchte ich Ihnen empfehlen, für das Äußere einen hellen Kalkkellenputz zu nehmen, nachdem die Austrocknung der Wand durchgeführt ist. Auf diese Weise dürfte der barocke Altbau wenigstens in der Außenansicht noch etwa zur Wirkung kommen.“
1960: Den von Pfarrer Dolle bestellten Kreuzweg musste – wohl oder übel - der neue Pfarrer Bernhard Hagemeyer (1960 – 1983) in der Kirche aufhängen: ganz schlichte, einfache, holzgeschnitzte Figuren im Flachrelief, ungerahmt. – Die Kreuzweg-Gemälde von Heinrich Repke wurden glücklicherweise nur „ausgelagert auf den Balken“ der Sakristei und nicht „entsorgt“.
1962 schaffte Pfarrer Hagemeyer eine neue dem Stil der Zeit entsprechende Krippe an, bewegliche Figuren, mit echtem Stoff immer wieder neu einkleidbar, etwa 25 cm Höhe, die Figuren mit Holz geschnitzten Köpfen, Händen und Beinen. Bald wurde diese Krippe als „wandernde Krippe“ oder auch an den vier Adventssonntagen als sich wandelnde Krippe schon am 1. Advent aufgestellt, immer liebevoll und sorgfältig betreut und von der Gemeinde und vor allem von den jungen Müttern mit ihren Kindern gern und oft besucht. – Die alte Krippe von 1924 (von der Firma Winning, Düsseldorf) war glücklicherweise nicht „entsorgt“ worden, sie lag nur „ausgelagert auf dem Balken“.
1965: Die Turmuhr aus dem Jahre 1892 wurde immer, auf Kosten der politischen Gemeinde, mit einer Handkurbel aufgezogen. Nun erhielt die Uhr einen Elektromotor, der sie alle 12 Stunden aufzieht. Die Uhr wird seit 1969 von Hermann Storm gewartet, gepflegt und reguliert. Und dann gibt’s da noch einen sorgfältigen Wächter: Wenn mal (2003) ein vergesslicher Turmbesucher in seiner Nachlässigkeit nicht alle Lichtschalter ausschaltet, dann steht auf der Morgen-Zeitung des Küsters Hans Mockenhaupt, der natürlich nicht der vergessliche Turmbesucher ist: „Die Glocken haben Angst. Franz“ Das Licht im Turm hatte gesehen der Zeitungsbote Franz Peetz.
1969 wurde das Turmkreuz mit seiner altersschwachen Befestigung durch ein neues Kreuz aus nicht rostendem Stahl erneuert. Die nackten Stahlarme trugen nur den Wetterhahn. Das alte Turmkreuz steht am Pfarrheim (2003).
1975 war wieder eine neue Innen-Ausmalung notwendig. Der gesamte Innen-Anstrich, Dispersions-Farbe von 1954, Binder-Farbe von 1931 und z.T. Anilin-Farbe von 1903 wurde abgebeizt und mit Hochdruck abgespritzt. Der neue Anstrich erfolgte mit Keimscher Mineral-Farbe in Braun- und Beige-Tönung. – Die Neonbeleuchtung wurde durch neue zylindrische, matt verchromte Metall-Leuchten ausgewechselt.
Aus der Messdiener-Sakristei links schuf man nach damaligem Verständnis eine Taufkapelle mit einem offenen Durchgang zum linken Seitenschiff.
1975: „Wir haben überhaupt keinen Nikolaus in unserer Kirche!“ Das stellte unsere Gemeinde Anfang 1975 fest. Bei den Kirchenfenstern von Rengshausen gab es kein Nikolaus-Fenster, wohl bei den Kirchenfenstern von Hertel und Lersch davor, also bis 1959. Am linken Hauptpfeiler im Kreuzschiff stand schon die „Mutter Gottes mit dem Kind“, - so genannt im Unterschied zur „Schmerzhaften Mutter“. Die neue Nikolaus-Statue sollte dann an den rechten Hauptpfeiler kommen und sie sollte wie die Mutter Gottes im Barockstil geschaffen werden. Pfarrer Hagemeyer ließ gemeinsam mit dem Kirchenvorstand eine Kopie einer Salzburger Barockstatue von dem Bildhauer und Künstler Wilhelm Höflinger in Bad Reichenhall-Non anfertigen. Wer sich im Salzburger Land umgeschaut hat, weiß, dass es zahlreiche Kopien unserer Barockstatuen gibt, mal größer, mal kleiner. Jedenfalls wurde am Nikolaus-Fest 1975 der neue Nikolaus im Schützen-Hochamt geweiht. So stehen nun in unserer Kirche die Beiden zusammen, wie es sich der Hofherr Femme vom Freienohler Schultenhof 1460 in seinem Vermächtnis gewünscht hatte: „...EINE BRODERSCHOP ... IN ERE SENTE NICOLAUSS UND MARIEN DER MODER GOTZ...“
1975: Orgel-Reparatur. Nach der Kirchenrenovierung musste die Orgel repariert werden. Und sie bekam ein neues Register. Es ist in den vergangenen Jahren immer wieder versucht worden, die Orgel dem Zeitempfinden anzupassen, – leider. Um die Orgel spielbar zu halten, bedurfte es in den letzten Jahren immer größerer Anstrengungen. Vor allem stundenlange Anstrengungen von zwei Gemeindemitgliedern, denn vieles konnten die beiden Organisten Franz Feldmann und Hans Mockenhaupt beim besten Willen nicht allein „spielbar halten“. Da war notwendig, not-wendend das zu zweit zur Hand-Gehen, der eine vor der Orgel, der andere zutiefst drinnen in der Orgel... Das muss mal gesagt werden und zwar mit Dank! In einer Geschichte müssen ja nicht immer nur die Namen der Pfarrer auftauchen.
Immer wieder wurde die Orgel nachintoniert und gestimmt.
1978 im Sommer musste die Stützmauer zur Hauptstraße wegen Baufälligkeit erneuert werden. Frost und Kälte hatten ihr seit Jahrzehnten arg zugesetzt. Die Mauer wurde abgestuft, in Beton gegossen und mit den vorhandenen Bruchsteinen wieder verblendet. Gleichzeitig wurde die Treppe im Antritt schmaler, vom Podest aus abgewinkelt. Die steinerne Nikolaus-Statue wurde so gestellt, dass sie immer von der Hauptstraße aus gesehen werden konnte, dass die Gläubigen im Vorbeigehen einen um Heil bittenden Gruß zu ihm – im Himmel – schicken können, dass er dort immer seiner Patenkinder „auf der Hauptstraße ihres Lebens“ gedenkt.
1983 – 2000: Pfarrer Werner Gerold.
November 1984: Auf dem Kirchturm wurde der Turm-Hahn repariert, das Turmkreuz mit einem Zierring geschmückt dank des hochmodernen Kran-Fahrzeugs und des Könnens der Freienohler Dachdecker-Firma Hirnstein eine allseits bewunderte Aktion. Beim Ausfahren des immer länger werdenden Krans schmunzelte Pfarrer Gerold: „Bald gibt’s die erste Probefahrt Richtung Himmel... und der Turm-Hahn soll nicht mehr so einseitig in die Welt blicken. Er soll wieder der Gemeinde Vorbild werden.“ – Der Turm-Hahn hatte sich als unbeweglich gezeigt. Und diese Unbeweglichkeit hatte Meister Hirnstein mit seinen Gesellen behoben. Die andere Beweglichkeit muss wohl von Generation zu Generation neu entwickelt werden.
Außer dem Turm wurden alle Dächer vom Freienohler Dachdeckermeister Antonius Schnapp und seinen Mitarbeitern mit Fredeburger Schiefer neu eingedeckt, der kleine Turm in Blei. Die Blitzschutz-Anlage wurde erneuert.
Die Kirche wurde rundum gestrichen und das Sandsteinportal und alle Sandsteinfassungen saniert.
In der Kirche wurde eine neue Heizanlage von der Firma Mahr-Calor installiert, eine Warmwasserheizung mit 4 Wärmetauschern und eingebauten Luftfiltern.
1987 wurde nach Fertigstellung der Außenarbeiten an der Kirche der Kirchplatz neu gepflastert.
In den Jahren zwischendurch kümmerte Pfarrer Gerold sich dank seiner handwerklichen Hobby-Fertigkeit und seiner Freude an malerischer Gestaltung um den Kreuzweg in der Kirche. Er ließ vom Schreinermeister Franz Feldmann die Stationen einrahmen und tönte eigenhändig den Hintergrund zartgrün. Schon vorweggenommen: Nach der neuen Innen-Ausmalung der Kirche passte Pfarrer Gerold den Hintergrund der Pfeiler-Farbe an.
Den großen Altar mit den beiden Stipes (s.o. 14.3.1959) ließ Pfarrer Gerold – sicher auf Grund seiner eigenen Bescheidenheit – vom Künstler Gördes aus Hellefeld verkleinern: die 2,70 lange Fläche wurde verkürzt und die Altarstützen wurden zu einem Block zusammengeklebt. In die große Fläche meißelte der Steinmetzmeister Gördes im Halbrelief den brennenden Dornbusch, zur Erinnerung an seine Geschichte im Alten Testament: „Hier ist heiliger Ort“.
Die Platte des Seitenaltars wurde ebenfalls verkleinert. Damit der Rest der Altarplatte, auf der oft die Hl. Messe im kleinen Kreis gefeiert worden war, nicht zum Missbrauch entsorgt wurde, ließ der damalige Gemeindereferent Hubertus Feldmann, von Meister Gördes einen kleinen Brunnen für seine Wohnung arbeiten, - ein Schmuckstück und ein Zeichen für den Spender des wahren „Wassers des Lebens“.
Ein Gedenkkreuz im Stil der irischen Wegkreuze für die verstorbenen Pfarrer und Priester der Gemeinde ließ Pfarrer Gerold vom Steinmetzmeister Gördes neben der Kirche errichten. Davor liegen die Gedenksteine für die letzten Pfarrer Falter, Steimann, Gerwinn, Dolle, Hagemeier und im Jahr 2001 für Pfarrer Gerold selbst.
1987 wurde das Auferstehungsbild im Stil einer großen christlich-orthodoxen Ikone vom Freienohler Künstler Manfred Mansfeld gemalt. Dieses auch religionspädagogisch bestens gelungene „Erzählbild“ hängt im Altarraum gegenüber der Sakristei.
Im Februar 1988 wurde nach einer Idee von Pfarrer Gerold und dem Beschluss des Kirchenvorstandes vom Joch der Kirchenmitte herab die Kreuz-Leuchte gehängt. Äußerlich gesehen: Eine behutsame und bescheidene, wenn auch teure Nachahmung an die weltbekannte Kreuz-Leuchte im Markus-Dom in Venedig. - Innerlich gesehen erinnert das Leuchten dieses Kreuzes vor, während und nach den Gottesdiensten die Gemeinde an „den guten Papst“ Johannes XIII., der als Kardinal von Venedig weg zum Papst in Rom gewählt worden war, und an das von ihm initiierte Zweite Vatikanische Konzil (1963-1965), das in der katholischen Kirche viel, viel Neues auf den Weg gebracht hat. So war diese Anschaffung von Pfarrer Gerold und dem Kirchenvorstand im Jahr 1988, im Silber-Jubiläumsjahr, ein Denkmal zur Erinnerung an den „guten Papst Johannes“ und an sein Konzil.
Der Hl. Franziskus in unserer Kirche, hinten rechts, da wo früher das Taufbecken stand, ist auch eine Anschaffung samt Ausmalung von Pfarrer Gerold. Eine Erzähl-Figur, sagen Religions-Pädagogen. Das sechsteilige „Zubehör“ macht das deutlich. Der Hl. Franz: ein Beispiel und eine Bitte um Bescheidenheit und Mobilität für Gott
Im April 1992 wurde die Taufkapelle zu einem notwendig gewordenen, leicht erreichbaren Abstellraum. Eine immer anschaubare Eingangstür und ein großer Schrank für Messgewänder, Kerzen, Reinigungsmaschinen, Leitern wurde eingebaut.
18. Dezember 1992: Durch das Gutachten von Prof. Dr. Karl J. Schmitz, Paderborn, kam das „Aus“ für die Feith-Orgel.
9. Februar 1993: In der Kirchenvorstandssitzung mit Pfarrer Gerold wurde der Beschluss für den Orgelneubau gefasst. Dann wurde zügig gehandelt dank des jahrelang angefüllten Erfahrungsschatzes der Freienohler Organisten.
8. März 1993: In der Besprechung bei Prof. Dr. Schmitz in Paderborn wurden der vorgelegte Ausschreibungstext und die Disposition erläutert und von ihm genehmigt.
Nach erfolgter Ausschreibung unter leistungsfähigen und gut renommierten Orgelbau-Firmen, wurde der Auftrag für „den Orgelneubau unter Verwendung alter Teile“ an den Orgelbaumeister Friedrich Fleiter in Münster-Nienberge erteilt. Voraus gegangen waren am 23. Juni 1993 eine Besichtigung der Orgelbauwerkstatt und Orgelbesichtigungen in Münster und Hiddingsel.
21. Dezember 1993: Das Generalvikariat erteilt die endgültige schriftliche Genehmigung für den Orgelneubau und es wurde der Vertrag mit dem Orgelbaumeister Friedrich Fleiter abgeschlossen.
1994: Pfarrer Gerold motivierte einen Familienkreis, die Renovierung der alten Winning-Krippe von 1924 / 1925 anzugehen. Der Freienohler Hobby-Künstler Manfred Berkenkopf in der Alten Rümmecke hat in etwa 130 Stunden mit viel Engagement und Talent die erheblichen Gipsschäden behoben und die Figuren zum größten Teil in der alten Farbgebung neu angemalt. Die Gemeinde freut sich, dass „ihre alte Krippe“ alle 2 Jahre wieder aufgestellt wird.
1995 wurde nach eingehender Besichtigung und Prüfung durch das Baubüro des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn, der Unteren Denkmalschutzbehörde und des Denkmalamtes Münster die Erneuerung des Innenanstrichs der Kirche genehmigt und durchgeführt. Die Beleuchtung wurde erneuert, ebenso die Lautsprecheranlage und im vorderen Teil die Holzpodeste unter den Bänken. Der Steinfußboden in den Gängen und im Eingangstüren-Bereich wurde ausgebessert. Vorübergehend war die Gottesdienst-Gemeinde im Pfarrheim. Am 1. Adventssonntag konnte in der erneuerten Kirche wieder die Hl. Messe gefeiert werden.
Dezember 1995: Die „unvollständige“ und arg beschädigte, aber holz-fürsorglich bestens präparierte Kreuzigungs-Gruppe an der Ostwand des rechten Seitenschiffs ist eine Stiftung eines angesehenen Freienohler Gemeindemitglieds. Jesus ohne Arme, Maria fehlen beide Hände und Johannes eine Hand. Bekannt geworden ist aufgrund einer ähnlich zugerichteten Jesus-Figur die Aufforderung: „Christus hat keine anderen Arme als deine, damit die in der Welt das Gute tun!“ Absichtlich möchte der Stifter dieser Kreuzigungsgruppe, die aus dem Münsterland stammt, ungenannt bleiben. Er war ziemlich, ziemlich krank geworden, geradezu bewegungslos. Fand dann aber wieder die Kraft, auf zu stehen und zu gehen. Ihm erschien das wie ein Wunder... Diese Kreuzigungs-Gruppe ist wie unsere Schmerzhafte Mutter Gottes eine große Kostbarkeit in unserer Kirche; vor allem für diejenigen ein glaubwürdiger Trost, die sehr, sehr viel leiden. Dabei werden sie wohl lernen und erleben, dass inmitten der Schmerhaften Mutter – links – und der Kreuzigungs-Gruppe – rechts – auf dem Altar das Kreuzesopfer Jesu Christi gefeiert wird.
31. März 1996: Das Einweihungsspiel an der Fleiter-Orgel durch Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider, Bonn, Dozent an der Theol. Fakultät der Erzdiözese Köln und an der Staatl. Hochschule für Musik in Düsseldorf.
Stichwortartig ist aufgelistet: 27 Register, verteilt auf 2 Manualen und Pedal; eingebauter Spieltisch mit Hängetraktur, mechanische Spiel-, elektrische Registertraktur, Orgelgehäuse aus massiver Eichenrahmenkonstruktion mit Füllungen. Prospektentwurf: Orgelbau Fr. Fleiter; die Prospektlade wurde aus der alten Orgel übernommen. Orgelsachberatung: Prof. Dr. K.J. Schmitz (+), Paderborn, Jörg Kraemer, Borgentreich. Disposition: Prof. Dr. K.J. Schmitz (+), Franz Feldmann, Friedrich Fleiter. Intonation: Orgelbaumeister Christoph Kleemann bei der Fa. Fleiter.
Der Wunsch vom Orgelbaumeister Friedrich Fleiter: „Möge diese neue Orgel, die durch das Zusammenwirken vieler Einzelner gebaut wurde, über viele Generationen zum Lobe Gottes erklingen und zur Erbauung der Freienohler Kirchenbesucher beitragen. SOLI DEO GLORIA !” – Dem einen Gott die Ehre!
1997 kamen die höchst bedeutsamen Verkünder des Wortes Gottes wieder in unsere Kirche, die vier Evangelisten Matthäus. Markus, Lukas und Johannes. Gemalt um 1930 vom Kirchen- und Kunstmaler Heinrich Repke aus Wiedenbrück, damals als Kanzelbilder, heute an den beiden Ost-Seitenteilen des Altarraums, wieder für alle als der entscheidende Hinweis, worauf es ankommt. Diese Gemälde wurden bei der Kirchen-Renovierung „ausgelagert“; die Kanzel ist „entsorgt“ worden, die Gemälde kamen glücklicherweise „auf den Balken“. 1965. – Das Mittelbild: der lehrende Jesus ist noch nicht wieder aufgetaucht.
Noch etwas von der alten Kanzel hat Pfarrer Gerold wieder entdeckt: vom Schalldeckel „den Heiligen Geist“ in Gestalt einer Taube. Diese kleine Figur ließ er liebevoll restaurieren und ins Apsis-Joch hängen. Jetzt genau der richtige Platz.
1997 musste die Bruchsteinverblendung an der Nordseite der Kirche teilweise neu gesetzt werden.
14. April 1998: Zum Gedenken an die gerade Verstorbenen und noch nicht beerdigten Gemeindemitglieder, egal ob sie katholisch oder evangelisch sind, wurde auf dem Kirchplatz zur Hauptstraße hin und von dort aus sichtbar eine Toten-Leuchte aufgestellt, hergestellt vom Steinbaumeister Helmut Gördes in Hellefeld. In dem mit 6 kleinen Fenstern verglasten sechseckigen Stein-Gebilde brennt eine Kerze bis nach der Beerdigung des Verstorbenen. Beim Vorbeigehen auf der Hauptstraße lässt sich leicht ein Totengedenken beten. Diese Stele wurde nach der Karfreitags-Liturgie von Pfarrer Gerold und Pfarrer Hölzer geweiht. - Leider wurden die Glasfenster noch in derselben Nacht mutwillig zerstört, eine kaputte Bierflasche lag am Karsamstag zu Füßen dieser von Freienohl voll akzeptierten Gedenkstätte. Diese erste Schandtat war hoffentlich auch die letzte.
1998: Die „Mutter Gottes mit dem Kind“, so genannt im Unterschied zur „Schmerzhaften Mutter“, an der linken Hauptsäule im Kreuzschiff, haben die 600 Frauen und Mütter unserer Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands in Freienohl – kurz: unserer kfd – mit ihren Beitragsgeldern von einer renommierten Paderborner Firma renovieren, mit sachverständiger Behutsamkeit reinigen lassen. – Mobil, flexibel, wie Maria, die Mutter Jesu war, so ist es auch unsere Statue heutzutage: In den Marien-Monaten Mai und Oktober ist ihr Ehrenplatz schon mal im Altarraum (zwischen Altar und Sakristei) oder an der vorderen Säule auf erhöhtem Ständer. – Weil die Daten, die Jahreszahlen der Geschichte dieser Statue nicht mehr genau genug fest zu stellen sind, folgt hier erst eine knappe Zusammenfassung. Die Quelle für diese Daten darf hier namentlich genannt werden, weil sich ja nicht nur die schon erwähnten Pfarrer, Kirchenvorstände und Handwerksmeister intensiv um unsere Kirche gekümmert haben, sondern eben auch Ludwig Schwefer, der in Freienohl liebevoll „Lehrer Ludwig“ heißt. – Also: Unsere „Mutter Gottes mit dem Kind“ ist vermutlich zwischen 1700 und 1720 angefertigt worden. Das haben Kunst-Historiker festgestellt. 1753 kam die Statue in die neu erbaute „ganz alte Kirche“. Über all die Jahre taucht in den Lagerbüchern, Rentenbüchern und Reparaturen auch regelmäßig eine „Maria-Statue“ auf; aber leider kann nicht gesagt werden: Damit ist immer unsere jetzige Marien-Statue gemeint. Den großen Freienohler Bildersturm unter Pfarrer Falter am 13. Dezember 1886 bezüglich der „unbrauchbaren, alten Kirchen-Inventarien“ scheint unsere Statue schadlos überstanden haben. Es kann sein, dass die Statue schon vorher in die Friedhofskapelle, in die alte Rümmker Kapelle auf dem – wie er jetzt (2003) heißt – Alten Friedhof „ausgelagert“ worden war, oder kurz danach. Zudem ist an dieser Kapelle auf dem Kopfbalken zu lesen, dass sie der Verehrung Mariens gewidmet war. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939 – 1945) musste die Friedhofskapelle als Leichenhalle benutzt werden – und war im Wege. Was mag sich die Trösterin der Betrübten im Himmel gedacht haben? Man schaffte die Statue in die Sakristei der Kirche. Auch da störte sie wegen der Raum-Enge. Schließlich schob man sie ab zum ehemaligen Schwesternhaus an der Hauptstraße, da wo inzwischen der Lohmann’sche Antik-Handel eingezogen ist. Genauer: die Statue wurde im alten Kindergarten des Schwesternhauses aufgestellt. Jahrelang neben einem Kanonen-Ofen. Brandgefährlich für die alte Holzplastik in der brennstoffarmen Nachkriegszeit. Doch die frommen und zugleich sehr realistisch lebenden Ordensschwestern hätten nie diese Statue verbrannt. Und dann erwies der manchmal für die kirchliche Kunst und Frömmigkeit offene Pfarrer Dolle (1949 – 1960) dieser Statue sein Wohlwollen. Gleich nach seinem Amtsantritt ließ er die Statue gründlich überholen; die ursprüngliche Darstellungsweise wurde wieder frei gelegt. Unsere Mutter Gottes kam wieder in die Kirche. Seit 1963 steht diese Statue sogar unter Denkmalschutz. Im dazu gehörenden Gutachten heißt es, dass der Bildschnitzer möglicherweise eine graphische Vorlage benutzt habe, wohl notwendig wegen des überreichen Faltenwurfs des Mantels an der Vorderseite. – Das vor einer Auslagerung geschützte Kunstwerk braucht jetzt nur noch regelmäßig von Gebeten umgeben zu werden.
1998 kam die Hl. Cäcilia in unsere Kirche, als freundliche junge Frau mit einer kleinen Orgel auf ihrem Arm, - ihr Erkennungszeichen. Die zierliche Figur aus Eichenholz hängt links an der Nord-Wand unter der Orgelbühne. Eine Stiftung (aus dem Balkenwerk des alten Küsterhauses) unseres Männergesangvereins Cäcilia. „Die Cäcilia“, so heißen diese Freienohler Sänger liebevoll, lässt von der Orgelbühne oder von unten aus dem rechten Seitenschiff meisterhaften Klang durch die ganze Kirche strömen. Noch darüber hinaus möge sich die Hl. Cäcilia einsetzen für den richtigen und guten Ton in unserer Kirche.
1999 wurden 4 Schutz-Verglasungen außen vor die hinteren Kirchenfenster angebracht – Schutz vor Kälte und vor „zufällig“ geschossenem Fußball.
Mai 2000: Das Geländer am Kirchplatz wurde entrostet und neu gestrichen.
Sommer 2000: freiwillig und bestimmt mit brüderlicher Beratung und Information durch Pfarrer Werner Gerold neuer Pfarrer: Michael Hammerschmidt.
6. Januar 2001: Am Dreikönigstag weihte – mit Assistenz der Freienohler Sternsinger – Pfarrer Hammerschmidt die Figurengruppe der Heiligen Drei Könige ein, hinten rechts an der Süd-Wand unserer Kirche, gegenüber der Hl. Cäcilia. Pfarrer Werner Gerold hatte diese Heiligen-Figur vom Hellefelder Künstler Helmut Gördes aus Eichenholz schnitzen lassen und dann seiner ehemaligen Pfarrei zum Abschied geschenkt. Pfarrer Gerold hatte sich aus Krankheitsgründen vom Erzbischof entpflichten lassen und war in den Nachbarort Westenfeld gezogen. Pfarrer Gerold, der viel gelitten hat, ließ die Heiligen Drei Könige in eine ganz bestimmte Richtung gehen: zum Altar.
14. Mai 2002: Unser alter Kreuzweg von Heinrich Repke ist wieder in unserer Kirche! Als unser damals noch neuer Pfarrer Michael Hammerschmidt von der „Auslagerung“ des alten Kreuzweges auf den Balken unserer Sakristei erfuhr, begann schon die „Einlagerung“. Es folgten: erste vorsichtige Entstaubung, Probe-Aufhängen einer Station, Kontaktaufnahme mit der Künstler-Familie Repke in Wiedenbrück, mit dem Sohn Willy und seiner Gattin und deren Sohn Willi, Besuch im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn bei Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Direktor des Erzbischöflichen Dom-Museums, Leiter der Erzbischöflichen Kommission für kirchliche Kunst und zuständig für die Genehmigung von Zuschüssen für die Restaurierung, die erteilte er schnell und unkompliziert, auch weil er von seiner Lehrtätigkeit her unseren Pfarrer Hammerschmidt schätzt.
2002: Zu Ehren der Kardinals-Erhebung unseres Erzbischofs Dr. Johannes Joachim Degenhardt und anlässlich seiner Spendung der Hl. Firmung in unserer Pfarrei wurde der Kirchturm nach 30 Jahren mit drei großen und langen Fahnen wieder beflaggt.
Herbst 2002: Der Kirchenvorstand beschloss, die Kreuz-Leuchte aus dem Jahr 1988 auszulagern.
Ein Nachtrag zum Jahr 2000: Pfarrer Hammerschmidt brachte – man kann sagen – „mit in die Ehe“ mit seiner Gemeinde, wobei man sich erinnert an den 24. Juni 1753, als Pfarrer Johannes Bartholdus Pöttgen „desponsatus est per actum sollemnem cum nova ecclesia“ – verlobt wurde in einem feierlichen Fest mit der neuen Kirche (gemäß der Predigt des großen Hl. Ambrosius zum Lukas-Evangelium 1,26-38), - also Pfarrer Hammerschmidt brachte mit in seine St. Nikolaus-Pfarrkirche Freienohl vier 1,50 m hohe, strahlend vergoldete Barockleuchter. Die umstehen an Festtagen den Altar, festlich leuchtend.
Heinrich Pasternak, 2002 – 2003, aktualisiert September 2025.