Josef Feldmann - Der Vogelbauer der St.-Nikolaus-Schützen Freienohl

Josef Feldmann mit dem Schützenvogel 2003 Josef Feldmann (Frohnen Jupp), passionierter Schützenbruder der St.-Nikolaus Schützenbruderschaft Freienohl (II. Kompanie) und engagierter Sangesbruder bei der "Liedertafel", baut nun schon seit 1977 alljährlich den Vogel für das Schützenfest Freienohl.

Nach dem Tod seines Vaters Wilhelm, der seit den 50er Jahren bis 1976 Vogelbauer in Freienohl war, setzte er die Familientradition fort. Seit 26 Jahren entsteht einmal jährlich aus seiner Hand ein stolzes Wappentier, das Malermeister Walter Rips mit einem aufgemalten Federkleid schmückt.

Nicht nur in der Auswahl der Holzart, auch in der Gestaltung, ist Josef Feldmann flexibel:" Eine kleine Variante lasse ich mir immer offen". So schaut mal der Schützenvogel mal nach links, ein anderes mal nach rechts oder nach vorn.
Foto: Josef Feldmann mit dem Schützenvogel 2003

Der nackte Vogel wartet auf seine prächtigen FlügelHobelmaschine, Bandsäge, Axt, Schleifmaschine  und Stecheisen sind seine Werkzeuge. Zwölf bis 13 Arbeitsstunden benötigt er, bis aus einer klobigen Bohle ein Vogel von Ein-Meter Spannweite und Ein-Meter Gesamtlänge geworden ist. Mit einer glühend
heißen Eisenstange und zwar mit der Originalstange, die im Schießstand am Schützenfestmontag den Vogel hält, wird durch den Vogel ein Loch gebrannt. Den krönenden Abschluss bilden Messingkrone, Zepter und Reichsapfel.

Zweimal mussten die St.-Nikolausschützen auf der Schießanlage am alten Strandbad besonders zähe Exemplare erlegen: 1984 als Paul Rocholl erst mit dem 310 Schuss die Königswürde errang. 1983 waren sogar 383 Schuss erforderlich, bevor Heinz Wrede wurde.

Ein wenig Wehmut beschleicht einen Vogelbauer schon, wenn sein Werk schließlich zerstört am Boden liegt, gibt Josef Feldmann zu, der 1973 Vizekönig und 1987/1988 selbst König war.

 

Josef Feldmann und seine Schützenvögel

 

Jahr Erbaut für Erlegt von Schüsse
1977 Adolf Guse Dieter Reucke 547
1978 Dieter Reucke Ernst Pöttgen 243
1979 Ernst Pöttgen Uwe Rohmann ca. 100
1980 Uwe Rohmann Walter Klute 184
1981 Walter Klute Wolfgang Malize  
1982 Wolfgang Malize Helmut Flüchter  
1983 Helmut Flüchter Heinz Wrede 383
1984 Heinz Wrede Paul Rocholl 310
1985 Paul Rocholl Wilfried Maas 181
1986 Wilfried Maas Antonius Bronstert 82
1987 Antonius Bronstert Josef Feldmann 119
1988 Josef Feldmann Michael Hussak 102
1989 Michael Hussak Franz Krebs 272
1990 Frank Krebs Theo Hellmann 193
1991 Theo Hellmann Ulrich Röllecke 212
1992 Ulrich Röllecke Walter Pöttgen 216
1993 Walter Pöttgen Albert Thielmann 151
1994 Albert Thielmann Manfred Nickchen 215
1995 Manfred Nickchen Gisbert Büttner 184
1996 Gisbert Büttner Dietmar Hochstein 260
1997 Dietmar Hochstein Ulrich Bürger 210
1998 Ulrich Bürger Gunter Spyra 173
1999 Gunter Spyra Klaus Pöttgen 243
2000 Klaus Pöttgen Frank Rips 289
2001 Frank Rips Heinz-Dieter Flüchter 186
2002 Heinz-Dieter Flüchter Jürgen Feldmann 184
2003 Jürgen Feldmann Wilfried Bronstert  
2004 Wilfried Bronstert Meinolf Luckai 425
2005 Meinolf Luckai Karl-Heinz Kordel 138
2006 Karl-Heinz Kordel Norbert Zygmunt 184
2007 Norbert Zygmunt Frank Schneidewind 339
2008 Frank Schneidewind Ulrich Henke 222
2009 Ulrich Henke Marc Oliver Maas 282

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Literaturnachweis:
Westfälische Rundschau, 24.07.1993
Chronik der Freienohler Schützenvögel und seines Erbauers Josef Feldmann, 2002

Bildnachweis:
Karl-Heinz Kordel, Juni 2003