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Die Ziegelei Rocholl in der Lehmkuhle aus dem Jahr 1898
"Im Jahre 1896 stellte der Ziegeleibesitzer Johann Düring den Antrag, neben seinem alten, schon bestehenden Ziegeleiofen einen neuen zu erbauen. Die Errichtung der Ringofenanlage erfolgte durch das Baugeschäft Heinrich Rocholl. In dessen Hände ging dann im Jahre 1900 die Anlage, die 5 Ziegelmacher beschäftigt, über." (*1)
Anmerkung: Johann Düring war der Eigentümer der Grundstücke und war der Schwiegervater von dem späteren Eigentümer Heinrich Rocholl.
"Der eingetragene Name hieß: "Ringofenziegelei Rocholl und Hatzig, Freienohl". Gründer der Firma waren Caspar und Heinrich Rocholl. Das Gründungsjahr war 1898. Die Baukosten betrugen 1898 60.000 Goldmark.
Die Luftaufnahme aus dem Jahre 1959 zeigt die Ziegelei Rocholl mit
der Brennhalle, den Trockenlagern und dem Ausgrabungsgebiet
Der Standort für die Ziegelei richtete sich damals an dem Ort des Rohstoffvorkommens. So waren im Bereich des Plastenberges reichlich Lehmvorkommnisse vorhanden. Nicht umsonst wurde dieser Bereich auch als "Lehmkuhle" bezeichnet. Lehme die sich wie hier in der Lehmkuhle zum Brennen eigneten, sind im allgemeinen Tone, etwa Ziegellehm als Ausgangsmaterial für das Brennen von Ziegel. Der Ton wurde im Nassverfahren stufenweise zerkleinert und gemischt. Die zerkleinerten Massen wurden in Formen zu Ziegelsteinen verformt. Die noch feuchten Ziegel wurden damals in der Sonne bzw. in offenen Hallen vorgetrocknet. Anschließend wurden die Formlinge auf Ofenwagen gesetzt und in Öfen in einem genau auf die Rohmasse abgestimmten Verfahren bei Temperaturen um 1000 °C bis 1300 °C gebrannt. (*3)
Der Ofen in der Ziegelei Rocholl wurde mit Kohle (Nuss 3; die 3 bezifferte die Größe der Kohle) beheizt. (*4). Der Schornstein hatte in den ersten Jahren eine Größe von 32 m; in den späteren Jahren wurde er auf 25m reduziert.
Die späteren Eigentümer waren Carl Rocholl und Mathilde Hatzig (geb. Rocholl). Seit 1952 wurden auch Gittersteine hergestellt. Die Jahresproduktion betrug ca. 1,5 Mio. Steine (*2). 1967 wurde der Ziegeleibetrieb eingestellt. 1969 wurde die Ziegelei abgerissen. Die ehemaligen Betriebsflächen wurden zu Bauland entwickelt. (* 4)
Die Aufnahme aus dem Jahr 1927 zeigt die Beschäftigten der Ziegelei Caspar und Heinrich Rocholl. Viele Beschäftigte kamen aus dem Raum Lippetal. Stolz zeigt ein Mitarbeiter sein zur damaligen Zeit modernes Fahrrad mit Luftbereifung. Im Hintergrund auf der Pferdekutsche sitzt mit Hut der damalige Besitzer Caspar Rocholl. Neben dem Ziegeleibetrieb betrieben Caspar und Heinrich Rocholl auch noch ein Bauunternehmen und eine Zimmerei..
Literaturnachweis:
(*1) Amtsarchiv Freienohl, Fach 114, Nr. 2
(*2) Chronik Franz Kroh
(*3) www.wikipedia.de
(*4) Carl Rocholl, Freienohl
Fotos: Carl Rocholl, Freienohl