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Figgen-Büdchen - mehr als nur ein Kiosk - es war eine Institution!
Wer erinnerst sich noch an das "Figgen Büdchen", welches an der Straßeneinmündung Hauptstraße / Berliner Straße gestanden hat?
Das Häuschen war 1946 als Behelfsheim nach dem Krieg erbaut worden. Erst stand es am Eingang zum Mühlenberg. Wer zum Bahnhof wollte, musste vorbei, und so fing Georg Mauermann 1948 an, den Leuten zu verkaufen, was sie brauchten. 1955 wurde das Häuschen von Alfons Figge auf einen Tieflader gehievt und unterhalb der Gaststätte Siepe (Neckars) neu aufgestellt.
Alfons Figge sen.
eröffnete den Kiosk,
der zu einer Freienohler
Institution wurde.
Alfons Figge verstarb 1969.
Nach der Schule liefen die Kinder zu Alfons Figge sen. und erstanden für wenige Pfennige Bonbons und Lakritz oder schleckten ein EIs. An den Tischen und Stühlen vor dem Kiosk trafen sich die Älteren zu einem Bier und einem gemütlichen Schwätzchen. die Jüngeren wagten Anbandelungsversuche. Für jeden hatte Vater Figge ein freundliches oder spaßhaftes Wort übrig, seine Leutseligkeit und sein Humor waren die Seele von "Figgen Büdchen".
Auch in den Jahren nach 1968, nachdem Alfons Figge seinen Kiosk längst geschlossen hatte, blieb der Platz bei "Figgen Büdchen" als Treffpunkt für Wandergruppen, den Schalke Fanclub oder die Nachbarn lebendig. Doch es sah schlimm aus um den kleinen Verkaufsstand.
Im Oktober 1992, 24 Jahre nach der Schließung, versuchte sein Sohn Alfons Figge jun. die Bude wieder mit Leben zu erfüllen. "Das war eine richtige Bruchbude und wurde nur noch als Plakatsäule genutzt und als Lagerraum.!
Leider war aus dem Verkauf aus "Figgen-Büdchen" kein Verdienst mehr zu zielen, so dass der Kiosk nach kurzer Zeit wieder geschlossen werden musste. Bis zum Abriss im April 2005 wurde Figgen-Büdchen von den "Küppeloldies Freienohl Oldtimerclub" noch als Vereinsheim genutzt, die es noch Anfang 2003 in mühevoller Eigenleistung erneut vollständig renoviert haben.
Alfons Figge sen. verstarb im Jahre 1969. Er wurde im zweiten Weltkrieg gefangen genommen und verlebte seine Gefangenschaft in mehreren Lagern. Nachfolgend eine Eidesstattliche Erklärung über die Gefangenschaft, die er sicherlich als Nachweis von Kriegsgefangenenrente benötigte.
Figgen-Büdchen war mehr als nur ein Kiosk - es war eine Institution!
Nachweis über die Gefangenschaft von Alfons Figge sen.
Textnachweis: Westfalenpost vom 3. Oktober 1992. Der Artikel und obenstehendes Dokument wurde mir freundlicherweise von Klaus Günther zur Verfügung gestellt.
Die "Küppeloldies Freienohl Oldtimerclub" renovierten Anfang 2003 in mühevoller Eigenleistung
erneut vollständig Figgen-Büdchen.
Der Abriss erfolgte im April 2005
Fotos: Burkhard Schröer