Die A 46 (Varianten u. Planverfahren ) - 1982

Die Planung

Die Bundesautobahn A46 verläuft zwischen der Querspange an der „Scherse“ und Wennemen südlich der B 7. Hierbei führt sie südlich an der Ortslage Freienohl vorbei, kreuzt die Ortslage Olpe und mündet westlich von Wennemen in den bereits 10 Jahre vorher freigegebenen Abschnitt Wennemen-Meschede ein.

Der Trassenverlauf ist von der Topographie des Sauerlandes bestimmt. Hohe Talbrücken über enge Täler, kurze Dammstrecken und Hanganschnitte, Tunnelstrecken und eine flache Brückenführung im Ruhrtal sind die charakteristischen Merkmale des Autobahnabschnittes.

Das Planverfahren

19.04.82 Beschluss des Rates der Stadt Meschede für die Ausbauvariante 1t
08.06. - 07.07.1988 Auslage der Planfeststellungsunterlagen nach § 17 FStrG
13.08. – 12.09.1990 Erneute Auslage der Planunterlagen auf Grund umfangreicher Änderungen
10. – 12.09.199 Erörterungstermin
11.12.1992 Planfeststellungsbeschluss: 8 Klagen: davon 1 zurückgezogen, drei wurden nach Verhandlung zurückgezogen, eine weitere durch Vergleich ausgeräumt. Drei Klagen wurden durch Urteil des Oberwaltungsgerichtes Münster abgewiesen.
28.06.1993 Anordnung der sofortigen Vollziehung - Baubeginn
Der Planfeststellungsbeschluss ist seit September 1996 bestandskräftig
29.11.99 Verkehrsfreigabe

Die Variantenuntersuchung


Die verschiedenen Varianten über die Linienführung der A 46 um Freienohl

Variante 1 (§16 Linie)
Verläuft wie die Vorschlagsvariante, jedoch Einschnittslage am Hemberg und Durchquerung der Ortslage Olpe in Dammlage.

Variante 2 (nördliche Variante Olpe)
Aus der Vorschlagsvariante wird im Bereich der Rümmecke ausgeschwenkt und der Hemberg untertunnelt. Die Querung des Ruhrtales erfolgt im Bereich der vorhandenen Ruhrbrücke im Zuge der L 541. Nördlich Wennemen wird in die vorhandene A 46 eingeschleift.

Variante 3 (südliche Variante Olpe in Hochlage)
Aus der Vorschlagsvariante schwenkt die Variante im Bereich der “Rümmecke” nach Western aus und umgeht den Hemberg in Einschnittslage. Mit einer Überbrückung des Kesselbachtales wird Olpe südlich umgangen. Im weiteren Verlauf wird das Ruhrtal überbrückt. Bei Gut Bockum erfolgt die Anbindung an die A 46

Variante 3t (südliche Variante Olpe in Tieflage)
Verlauf wie die Variante 3, jedoch Untertunnelung des Hembergs und des Flurbereiches “Fomke” am Hainberg.

Variante 4
Diese Trassenführung schwenkt bereits ab dem Sütetal nach Norden, quert zwischen Oeventrop und Freienohl die B 7, überquert das Ruhrtal mit einer 1.345 m langen Talbrücke und umgeht Freienohl nördlich mittels einer Tunnelführung unter dem „Küppel“ (680 m). Nördlich Wennemen trifft diese Variante dann wieder auf die A 46.

Variante 5
Diese Trassenführung umgeht ebenfalls Freienohl nördlich. Sie verläuft näher am Ortsrand von Freienohl und unterscheidet sich in erster Linie durch eine kürzere Ruhrtalbrücke (835 m) und einen längeren Küppeltunnel (1.200 m) von der Variante 4.

Nach Abwägung aller Aspekte hat sich der Rat der Stadt Meschede am 19.04.1982 für die Linie Variante 1t (§16 Linie) in Tieflage  ausgesprochen.

Grunderwerb

Eine wesentliche Voraussetzung für die Durchführung der Baumaßnahme war die rechtzeitige Beschaffung der erforderlichen Grundflächen. Insgesamt wurden rd. 46 ha Grund und Boden von 82 Eigentümern in Anspruch genommen. Davon entfallen:

ca. 36 % auf forstwirtschaftliche,
ca. 63 % auf landwirtschaftliche,
ca. 1 % auf Hof- und Gebäudeflächen.
Drei Wohnhäuser mussten der Trasse weichen.

Literaturangabe
Westfälisches Straßenbauamt Meschede, BAB 46 Umfahrung Meschede-Freienohl, 1999