Prof. Dr. Wendelin Walter, * 27.11.1925 in Freienohl  + 20.07.2006 in Münster

Prof. Dr. Wendelin Walter

ehemaliger Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie der Universität Münster

Prof. Dr. Wendelin Walter wurde als Sohn des Freienohler Grundschullehrers Walter in der "neuen Schule" (Feuerwehrgerätehaus) am 27.11.1925 in Freienohl geboren.

Er studierte nach Krieg und Notabitur in Köln und Heidelberg. Nach Staatsexamen und Promotion 1952 war er in der Allgemeinen Pathologie der Universität Köln, später drei Jahre am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Köln tätig, bevor er an der Neurochirurgischen Universitätsklinik Köln unter Prof. Dr. Wilhelm Tönnis, dem ersten deutschen Lehrstuhlinhaber für Neurochirurgie, seine chirurgische Ausbildung begann. 1964 erhielt er die Lehrbefugnis im Fach Neurochirurgie und war von 1968 bis 1974 leitender Oberarzt der Universitätsklinik Erlangen. Vor dort erhielt er im Jahre 1974 den Ruf auf den ersten Lehrstuhl für Neurochirurgie in Münster.

Entsprechend seiner neuropathologischen Grundausbildung befasste er sich wissenschaftlich immer wieder mit Grenzgebieten der Neuropathologie und -chirurgie. Ein besonderer Schwerpunkt lag weiter in der angiographischen Diagnostik angeborener Gefäßmissbildungen des Hirns. Die Arbeiten zählen zu den grundlegenden Werken der angiographischen Diagnostik und fanden Eingang in die Handbücher der Neurowischenschaften.

Als Prof. Dr. Wendelin Walter 1974 nach Münster kam, war unter räumlich und personell schwierigen Bedingungen eine Aufbauphase zu meistern, die mit dem Umzug 1983 zu Ende ging.
Dort wurden die Entwicklung neuer mikrochirurgischer Operationstechniken sowie die Einführung der Laserchirurgie zu Meilensteinen der Neurochirurgie. Prof. Dr. Wendelin Walter verstarb am 20.07.2006 in Münster.


Bericht: Westf. Nachrichten Münster v. 26.11.2005
Foto: Barbara Walter, Münster
zur Verfügung gestellt von Willi Staudinger, Freienohl